Musiker und Komponist Chris Rea ist im Alter von 74 Jahren verstorben. Die ganze Welt kennt seine Weihnachts-Hymne „Driving Home for Christmas“
London – Traurige Nachrichten kurz vor Heiligabend: Der Sänger und Komponist Chris Rea ist tot.
Dies bestätigte seine Familie gegenüber BBC. Laut Reas Angehörigen starb der Musiker und Komponist am Morgen des 22. Dezember „umgeben von seiner Familie nach kurzer Krankheit friedlich im Krankenhaus“. Er wurde 74 Jahre alt.
Chris Rea lebte für die Musik
Der Brite wurde am 4. März 1951 in Middlesbrough geboren. Seine Eltern betrieben eine Eisfabrik, in der er schon im Jugendalter häufig aushalf. Von dem dort verdienten Geld kaufte er sich als Teenager eine gebrauchte Gitarre und begann daraufhin, sich das Spielen selbst beizubringen. Er widmete jede freie Minute seiner Schulzeit – und später sein ganzes Leben – der Musik.
1973 trat er der Band „Magdalene“ als Gitarrist und Songwriter bei. Nachdem der Sänger ausgefallen war, übernahm er dessen Rolle. 1977 startete Rea schließlich seine Solo-Karriere.
1979: Chris Rea in einem Londoner Park
Ab 1979 konnte der Künstler, dessen musikalische Ausrichtung oft als eine Mischung aus Elton John (78) und Billy Joel (76) beschrieben wurde, erste Chartplatzierungen in der Top 100 vorweisen. Ein richtiger Erfolg stellte sich jedoch erst mit Reas siebtem Album im Jahr 1985 ein.
Chris Reas Weihnachtshit macht ihn unsterblich
Dabei bestach Chris Rea nicht nur durch seine tiefe, raue Stimme, sondern auch durch sein melodisches Talent. Er komponierte unter anderem die Songs „Road to Hell“, „On the Beach“ und „Let’s Dance“.
Kultstatus erlangte Chris Rea 1986 mit dem Weihnachts-Hit „Driving Home for Christmas“, der bis heute weltweit im Radio läuft. Jedes Jahr zur selben Zeit feiert der Song – genau wie Mariah Careys (56) Titel „All I Want for Christmas Is You“ – sein musikalisches Comeback.
In den 1990er-Jahren veröffentlichte Chris Rea weitere Platten, „Auberge“ schaffte es 1991 beispielsweise auf Platz eins der britischen Album-Charts. Bis zu seinem Tod veröffentlichte Chris Rea 26 Studioalben und verkaufte mehr als 30 Millionen Tonträger.
Chris Rea (hier 2006) bleibt als musikalisches Genie in Erinnerung
Privat musste Chris Rea viele Rückschläge einstecken
Während Chris Rea musikalisch große Erfolge feierte, hatte er gleichzeitig mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 1995 schwebte er nach einer Peritonitis (Bauchfellentzündung) in Lebensgefahr. Im Alter von 50 Jahren erkrankte er schließlich an Bauchspeicheldrüsenkrebs, lag 32 Wochen im Krankenhaus.
Das Musik-Genie kämpfte – und kam tatsächlich wieder auf die Beine. Ein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Überlebenschance bei diesem Krebs nach fünf Jahren nur bei 11 Prozent liegt. 2003 veröffentlichte Chris Rea zwei weitere Alben, die von Jazz- und Blues-Elementen dominiert wurden.
Mental hatte die Vergangenheit jedoch Spuren hinterlassen. Nach dem langen Krankenhausaufenthalt infolge seiner Krebserkrankung erkrankte Rea an Depressionen. Trotzdem ging Chris im Jahr 2006 auf große Abschiedstournee. Der Drang, Musik zu machen, ließ sich trotz seines Rückzugs jedoch nicht stillen, woraufhin der Brite weitere Musikprojekte verfolgte.
Im Jahr 2017 verabschiedete sich Chris Rea (damals 66) – hier bei einem Konzert in der Schweiz – endgültig von der Bühne
2016 erlitt Chris Rea einen Schlaganfall, der ihn unter anderem motorisch stark einschränkte. Der Sänger gab daraufhin das Rauchen auf, wollte unbedingt noch einmal auf Tournee gehen. Sein letztes Konzert gab er am 9. Dezember 2017 in Oxford.
Die „Driving Home for Christmas“-Legende hinterlässt neben Ehefrau Joan Lesley auch die beiden gemeinsamen Töchter Josephine und Julia.








